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RUMMELSNUFF – STROMMUSIK FÜRS VOLK

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Zur Vergangenheit :

1. Großenhain


Einer Musikerfamilie entstammend machte sich der kleine Roger BAPTIST,
der spätere RUMMELSNUFF, schon sehr bald selbsttätig mit Musik vertraut –
nebenher schickte man ihn zum Fagottunterricht. In den frühen Achtzigern
begann er selbsttätig an geräuscherzeugenden Gerätschaften
vielfältiger Art zu experimentieren und diese Klangexperimente mittels
polnischer und tschechischer Tonbandgeräte aufzuzeichnen und
mehr und mehr Spuren hinzuzufügen, diese dann auch noch mit gesungenen
oder gesprochenen Worten zu versehen- natürlich alles in Mono.
Roger Baptist im Jahre 1986
Roger Baptist mit 19 Jahren


Erst 1987 schien er mit den jungen Eheleuten Jörg und Kathrin SCHITTKOWSKI
und einem Schlagzeuger namens Thomas SCHÖN ebenso experimentierfreudige
Mitstreiter gefunden zu haben.
In Anlehnung an ein Gedicht des in der DDR als subversiv geltenden
Poeten Johannes JANSEN nannte man sich KEIN MITLEID.
Damit war man die einzige Band im verschlafenen Großenhain,
was natürlich sofort den Geheimdienst auf den Plan rief.
Die erst kürzlich übergebene Stasiakte des heutigen RUMMELSNUFF
belegt gar sein erstes Interview überhaupt:
ein detailgetreu widergegebenes Verhör durch einen vermeintlichen
Kriminalpolizeioffizier zu Inhalt und Zielen der Gruppe KEIN MITLEID.
Die Akte wurde übrigens erst kurz nach Maueröffnung geschlossen,
der Beobachtete vom Verdacht der Staatszersetzung unter Vorbehalt entlastet.

2. Dresden

Noch kurz vor Maueröffnung hatte dieser jedoch bereits seine Band verlassen
und war von Großenhain nach Dresden übergesiedelt-
um fürderhin bei den FREUNDEN DER ITALIENISCHEN OPER zu spielen,
die kurz zuvor ihre Fühler nach dem merkwürdigen Strommusikfrickler
aus der Kleinstadt ausgestreckt hatten.
Drei wilde Jahre sollten folgen. Viel Krach, viel Bier und
Freundschaften fürs Leben.
Die „FREUNDE“ wurden schnell eine der wenigen DDR-Endzeit-Bands,
die auch im Westen eine gewisse Akzeptanz erlangten.
Uniformiertes Erscheinungsbild und finster abgespulte, moderationslose Auftritte
mit an die Wand geworfenen Super-Acht-Horrorszenarien des Film- und Frontmannes
R.J.K.K. HÄNSCH wurden zum Markenzeichen der Shows.

1991 nahm man im Ruhrgebiet beim Minilabel Par Excellence im
Ruhrgebiet den Vinyltonträger „Um Thron und Liebe“auf, kurz danach meldete sich ein
gewisser Alfred HILSBERG in Dresden.
Von nun an war klar: die FREUNDE würden ihr nächstes Album auf dessen
Label ZICKZACK (What’s So Funny About) erscheinen lassen.
Doch es kam nicht mehr dazu.
Vielmehr zerrieb sich die Band an Meinungsverschiedenheiten
musikalischer, aber auch privater Natur.

3. Meißen

Noch gesättigt vom Tourbetrieb bei den FREUNDEN traf BAPTIST
den inzwischen geschiedenen Jörg SCHTTKOWSKI in Meißen erneut.
Dieser hatte eine Magnetbandkassette seines neuen
Zweimann-Atari-Stromgitarren-Projektes im Gepäck,
dem er, SCHITTKOWSKI den Namen AUTOMATIC NOIR gegeben hatte.
Die Stücke waren schmissig aber schienen nach Ergänzung zu schreien.
Kurz später hatte man sich bereits ein Image als die Holzhacker unter den
EBM-Bands gegeben und RUMMELSNUFF, der damals immer noch ROGER BAPTIST hieß,
hatte das musikalische Zepter bei AUTOMATIC NOIR ganz übernommen.
Man bewegte sich auf brachial-industriellem Terrain- mit vorrangig eigenen Kompositionen,
aber auch zwei Coverversionen: eine standesgemäße Haudraufvariante des
Elektropogoschlagers „Als wär’s das letzte Mal“ von DAF
und die tanzklubkompatible Fassung von Janis Joplins
A-Capella-Blues „Mercedes Benz“.
Schitte und Baptist
Jörg Schittkowski (links) und Roger Baptist 1996 im Studio

Bis zur Aufgabe im Jahre 1998 hatte die Band gefühlte 150 Konzerte in Klubs des Ostens gegeben
und einen CD-Tonträger hinterlassen: „Kaiserschnitt“(1997), Noiseworks.

4. Berlin

2000
"Nie wieder Musik!": Baptist beim Pumpen im Jahre 2000 und beim Posieren in Hochform im April 2004

Wieder war das Maß voll, „Nie wieder Musik!“ stieß BAPTIST aus
und verbarrikadierte sich in seinem Kraftraum.
Schon immer hatte er Kraftsport betrieben, doch ab 1998 übernahm
der Eisensport die Hauptrolle im Leben. Ganze 7 Jahre sollten vergehen,
bis durch einen - mit Verlaub - exzentrischen Norweger wieder der alte
Drang zur Musik ausgelöst wurde.
Der Maler Bjarne MELGAARD, ein temporärer Sportsfreund,
ermutigte BAPTIST zu neuem Schaffen.
BAPTIST, begeistert vom Werk des umstrittenen Künstlers –
fernab von der drögen, politisch –hyperkorrekten Realität des modernen Deutschland,
versuchte die Kunst Melgaards klanglich zu untermalen,
ja- malte sogar im wörtlichen Sinne gemeinsam mit ihm in dessen Berliner Atelier.
Der Name RUMMELSNUFF tauchte erstmals auf.
Grobe Verschiedenheiten in Lebensführung und – auffassung,
veranlaßten beide schließlich, die Zusammenarbeit zu beenden.
MELGAARD verließ Berlin.
Melgaard 2004
Rummelsnuff auf einer Zeichnung von Bjarne Melgaard, 2004,
(Größe ca. 2m x 1,70m)


Das Jahr 2005: Die experimentellen elektronischen Musikwerke
des frühen RUMMELSNUFF hatten mit ungeschlachter Lyrik ein kantiges Gesicht erhalten,
RUMMELSNUFF drehte mit REBEL („Lauchhammer“) und EDAMMER („Der Schlag“)
je einen Videoclip und wurde heimlicher YOUTUBE- Star.
Muse und künstlerischer Gespiele war ein gewisser ROMAN SHAMOV geworden,
der als Schauspieler mit Selbstdarstellungskunst und als Sänger mit Stimme
zu überzeugen wußte.Mit ihm entstanden das aggressiv-selbstzerstörerische
„Fett in die Fresse“ und das aufrührerische „Vollnarkose“. Der traurig-todessehnsüchtigen
Ballade „Halbstark und laut“ fügte er mit geradezu elfenartigem Gesang eine Strophe hinzu.
Im Dezember des gleichen Jahres fand dann mit QNO KUNZE am Schlagzeug das erste Konzert
RUMMELSNUFFS im erhaltenen Gewölbekellers der Kriegsruine des Kurländer Palais
in der barocken Altstadt Dresdens statt. RUMMELSNUFF war für das Vorprogramm zum
Revival der Achtziger- Punk- Legende KALTFRONT gebucht worden.
Der Raum war mit knapp 500 Gästen überfüllt.
Das Konzert war ein Erfolg, die lokale Presse jubilierte.

Fürderhin wurde das Programm ausgebaut und mit verstärkter Besetzung um
RUMMELSNUFF in vielen Teilen Deutschlands aufgeführt. So stieß auch ein weiterer
FREUND DER ITALIENISCHEN OPER zur Liveband:
der Gitarrist Blitz GOUTHIER (vormals Jens DITTSCHLAG),
mit dem zusammen Roger BAPTIST schon in alten Zeiten Lieder verfaßt hatte.
Am Bass: das Berliner Urgestein Torsten SCHEEL (vormals Boon, In Extremo).
SHAMOV hatte seinerzeit einen eigenen Block im RUMMELSNUFF-PROGRAMM.

5. Halt‘ durch!

Mittlerweile waren Lieder im Stile der Arbeiterbewegung( „Kumpel, Glück auf!“)
und Sporthymnen („Ringen“) entstanden. Die Stücke sind eingängig,
die Texte verständlich und schon bald zeigten sich die Auswirkungen:
selbst in Orten, in denen RUMMELSNUFF nie zuvor war,
hatten sich die Lieder „herumgesprochen“ und vielerorts sang das Publikum mit –
noch bevor am 14. 3. 2008 bei ZICKZACK das erste Album erschienen war.

Dieses war (mal wieder) durch ALFRED HILSBERG ermöglicht worden,
der begeistert vom neuen Werk des alten „Opernfreundes“,
ihm sofort den Weg zur Veröffentlichung eines CD-Albums freimachte.
Die Fotos zur Hülle hatte Künstlerfreund SVEN MARQUARDT
im noch leerstehenden Teil des Berghain gemacht.


Faltblattbeilage zum Album "Halt' durch!" Foto: Sven Marquardt, 2007



Die Presse überbot sich teilweise in der Berichterstattung
zum neuen Phänomen RUMMELSNUFF:
eine Aufmerksamkeit, die nicht allzuoft neuen deutschen Musikern zuteil wird.
Die Skale reichte von uneingeschränktem Lob bis zu unverhohlenem Argwohn.
Frankfurter Allgemeine, Tagesspiegel, SPEX , Intro, Sächsische Zeitung, LVZ,
Hamburger Morgenpost, BZ und viele weitere große und kleine Blätter
sowie Hochglanzlifestylemagazine (Männer aktuell, FRONT, Feld Hommes)
berichteten vom singenden Bodybuilder-Türsteher- Freak .
ARD Polylux strahlte mehrmals den Bericht von RUMMELSNUFFs
Schallplattenveröffentlichungsfeier im Berghain aus,
und Spiegel Online filmte Rummelsnuff im privaten Umfeld.
Der begleitende Artikel blieb voll von Fragezeichen zu RUMMELSNUFFs
Zielen, Ansichten, Lebensführung… RUMMELSNUFF wurde aufs MELT!-Festival
(Gräfenhainichen), zu JUICY BEATS (Dortmund) und zum FAMILIENTREFFEN
(EBM Festival, Sandersleben) geladen, gab Konzerte in Klubs in
Berlin, Hamburg, München, Dresden, Köln, Leipzig, Rostock, Essen, Duisburg, Magdeburg, Jena,
Offenbach, Nürnberg, Wiesbaden…Ganz am Rande wurden auch noch mehrere Filme mit
RUMMELSNUFF gedreht - zum Beispiel gab er einen zwielichtigen Masseur in
MIRON ZOWNIRS „Phantomanie“ (Berlinale 2009).
Trotz bewegter Monate stand im Herbst 2008 bereits
der Großteil der Lieder fürs neue Album fest.


Während Rummelsnuffs Gastspiel auf dem Melt!Festival 2008, Foto: Enrico Damme

Zu Gegenwart und Zukunft

So frickelt und feilt RUMMELSNUFF weiterhin an den neuen Liedern-
gelegentlich kommt noch eines hinzu-
oder wird mal eines verworfen. Erscheinen soll die Platte
im kommenden Spätherbst oder Frühwinter.
Ganz nebenbei erstellte RUMMELSNUFF im Juni 2009
auf Anfrage diverser Veranstalter ein stromloses Konzept.
Große Melodien des letzten Jahrhunderts – von wunderbar-heldenhafter
sowjetischer Kriegstreiberei über UFA-Seemannsromatik bis hin zum
völkerverbindenden Bécaud-Chanson werden im Trio dargeboten.
(mit Oleg Matrosov- Gitarre/ Balalaika und Dawa Wallert – Akkordeon)
Rauhe Energie – auch ohne Steckdose!

Umso elektronischer: RUMMELSNUFF und LEÆTHER STRIP!
Die nächsten Monate werden Veröffentlichungen bereithalten,
wie sie die EBM-Szene noch nicht kennt!

RUMMELSNUFF an der Technofront: im Gespann mit Radaubruder Talisman
sind wieder Parties in Berlin und Brandenburg geplant.

          RUMMELSNUFF und die bewegten Bilder

    Seit April kann man auf YOUTUBE die Bécaud-Hommage „Nathalie“ betrachten-
ein weiteres Werk der Zusammenarbeit mit dem Regisseur Edwin BRIENEN.
Zeitlos anmutend spielen sich RUMMELSNUFF und Gaststar Laura TONKE
durch den Clip, gekonnt ergänzt durch Filmmaterial des Originals von 1964.
Die Redaktion von SPEX kürte das Musikfilmchen zum „Video der Ausgabe Juli/August 2009“
                                                   und widmete ihm zwei reichlich bebilderte Seiten.


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